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Im Herbst und Winter ist es nicht mehr so leicht ein heimisches Superfood zu finden. Oft werden Früchte und Gemüse von weit her angeliefert. Bei unseren Spaziergängen durch die Natur kommen wir alle aber immer wieder an einer echten Nährstoffbombe vorbei: der Hagebutte. Sie wächst wild an Waldrändern, Wiesen und Böschungen. Vielleicht habt ihr aber auch eine der vielen verschiedenen Wildrosenarten bei euch im Garten.

Die Nährstoffe der Hagebutte

Die Hagebutte ist reich an Vitamin C. Für den Winter könnt ihr sie also gut nutzen, um gut mit diesem Vitamin versorgt zu sein. Dann braucht ihr nicht unbedingt Zitrusfrüchte oder anderes importiertes Obst, um euer Immunsystem zu unterstützen. Die Hagebutte soll dabei helfen, Infektionen abzuwehren. Außerdem soll sie die körpereigenen Abwehrkräfte stärken. Im Winter macht es also Sinn, regelmäßig Hagebutten auf dem Speiseplan zu haben. Sie helfen uns dabei, Erkältungskrankheiten vorzubeugen.

Die Wildfrucht hat außerdem einen hohen Eisengehalt. Das hilft bei Blutarmut und in Schwangerschaft und Stillzeit. Der hohe Vitamin C Gehalt erleichtert zudem die Eisenaufnahme.

Die Hagebutte enthält außerdem beachtliche Mengen an Vitamin B und Vitamin K. Dadurch gibt sie dem Körper Energie und stärkt die Knochen. Vitamin B1 beruhigt außerdem die Nerven und kann Schmerzen lindern.

Eine gute Einführung in die Welt der Wildkräuter bieten diese Bücher:

Die wichtigsten essbaren Wildpflanzen

In der Hagebutte sind viele sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Diese haben eine krebsvorbeugende und entzündungshemmende Wirkung. Auch den enthaltenen Carotinoiden sagt man krebsvorbeugende Eigenschaften nach.

Die Hagebutte ist außerdem reich an Flavonoiden. Zusammen mit den enthaltenen Antioxidantien wirken sie schützend auf das Herz und auf die Blutgefäße.  

Die Kerne der Hagebutte enthalten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Diese sorgen für eine straffe und reine Haut. Außerdem stärken sie die körpereigenen Abwehrzellen und beugen Entzündungen vor.

Auch der Calciumgehalt ist außergewöhnlich hoch. Das Mineral ist wichtig für gesunde Knochen und Zähne.

Tipps und Tricks zum Sammeln und Verarbeiten von Wildkräutern:

Essbare Wildkräuter – Gesundes der Natur

Die Hagebutte hat viele gesundheitliche Vorteile. Deshalb ist sie für uns ein echtes heimisches Superfood.

Hagebutten erkennen und sammeln

Die Hagebutten sind die roten Früchte des Rosenstrauchs. Es gibt verschiedene Arten, wie z.B. Hundsrose oder Apfelrose. Dementsprechend sind auch die Früchte der Sträucher unterschiedlich. Die Hagebutten sind je nach Sorte von orange bis dunkelrot gefärbt.

Im Mai blühen die Rosensträucher. Ab September/Oktober reifen je nach Sorte eiförmige, flaschenförmige oder runde Hagebutten heran. Im inneren sind viele kleine harte Nüsschen. Die Hagebutten gehören (ebenso, wie die Erdbeeren) zu den Sammelnussfrüchten. Bei diesen sind die eigentlichen Früchte, die Nüsschen, in die fleischige Blütenachse eingearbeitet. Die Nüsschen haben kleine Haare. Diese können die Haut reizen. Sie sind bestimmt den meisten von euch aus Kindertagen als „Juckpulver“ bekannt.

Hagebuttenstrauch
Die Blätter der Hagebutte sind eiförmig oder elliptisch und gleichmäßig gesägt. Meist sind sie von unten heller, als oben.

Der beste Zeitpunkt zum Ernten ist gegen Ende September. Dann sind die Früchte intensiv gefärbt, aber sie sind noch fest. Zu dieser Zeit haben die Früchte einen hohen Vitamingehalt. Wenn sie reif sind, lassen sie sich leicht vom Strauch lösen. Die Schale gibt auf leichten Fingerdruck ein wenig nach.

Je nach Sorte werden die Sträucher bis zu drei Meter hoch. Typisch für Rosengewächse sind die Dornen, die das Sammeln der Früchte etwas erschweren können.


Das Rosengewächs bevorzugt sonnige und halbschattig Standorte. Es ist frosthart, anspruchslos, trocken- und hitzeresistent.

Die Hagebutten sind als heimisches Superfood auch eine wichtige Nahrungsquelle für Tiere, z.B. für Vögel. Deshalb ist es, wie bei allen Wildpflanzen, wichtig, niemals ganze Bestände abzuernten.

Wie bei allen Wildpflanzen solltet ihr nur das ernten, was ihr zweifelsfrei bestimmen könnt. Die meisten von uns werden die Hagebutte als heimische Pflanze kennen. Bei Unsicherheiten kann ein Bestimmungsbuch helfen, sie eindeutig zu identifizieren.

Hagebutten trocknen

Je nach Größe könnt ihr die Früchte im Ganzen oder zerkleinert trocknen. In jedem Fall solltet ihr sie nach dem Sammeln einmal mit klarem Wasser abspülen. Kleine Früchte könnt ihr bei Bedarf einfach im Ganzen trocknen. Bei großen Hagebutten empfiehlt es sich, sie zu halbieren und die Kerne zu entfernen. Die Kerne solltet ihr aber nicht wegwerfen. Auch sie könnt ihr auf einer Unterlage (z.B. einem Küchenpapier oder einem Handtuch) trocknen. Sie können für gesunde Tees verwendet werden.

Hagebutte - heimisches Superfood
Auch die Nüsschen der Hagebutte haben viele wertvolle Nährstoffe

Die halbierten Früchte könnt ihr einfach in einer Schale am sonnigen Fenster trocknen. Diese Variante ist am schonendsten. So bleiben die meisten Vitamine erhalten. Ihr solltet aber darauf achten, dass die Früchte sich nicht berühren und genug Platz haben. Das ist wichtig, um Schimmelbildung vorzubeugen.

Bevor ihr sie in ein Glas mit Schraubverschluss umfüllt, um sie zu lagern, solltet ihr sicher sein, dass sie richtig trocken sind. Es dauert in der Regel mehrere Tage, bis die Früchte vollständig getrocknet sind.

Das Frühjahr bringt die Wildkräuter wieder auf den Speiseplan:

Wildkräuter im April

Schneller geht das Trocknen im Backofen. Wie oben erwähnt, kann dabei aber ein Teil der Vitamine verloren gehen. Die Früchte werden ebenfalls halbiert und entkernt. Den Ofen könnt ihr währenddessen auf 40 Grad Umluft vorheizen.

Auf einem Backblech (auch hier sollten sich die Hagebutten nicht berühren) schiebt ihr sie dann in den Ofen. Die Tür lasst ihr etwas geöffnet. So kann die Feuchtigkeit entweichen. Ihr solltet die Früchte regelmäßig wenden. Je nach Größe der Früchte kann das Trocknen mehrere Stunden dauern.

Wenn sie vollständig getrocknet sind, lasst ihr sie abkühlen. Dann füllt ihr sie in ein Glas mit Schraubverschluss. Das Glas sollte luftdicht verschlossen sein und an einem lichtgeschützten Platz stehen. So könnt ihr unser heimisches Superfood als Wintervorrat lagern.

Was ist zu beachten, wenn wir unser heimisches Superfood verarbeiten?

Wenn ihr empfindlich seid, solltet ihr darauf achten, dass ihr beim Verarbeiten Handschuhe tragt. Die Borsten an den Nüsschen können Hautreizungen hervorrufen. Außerdem solltet ihr bei Verwendung der Nüsschen vorher sorgfältig alle Borsten entfernen. Beim Verzehr von rohen Hagebutten ist auch auf das Entfernen der Borsten zu achten Sie können die Mundschleimhaut reizen.

Wie kann die Hagebutte verarbeitet werden?

Ihr könnt die Hagebutte einfach frisch verzehren. Dazu entfernt ihr sorgfältig die Kerne und die kleinen Borsten. Sie schmecken säuerlich- süß. Frisch geerntet ist ihr Nährstoffgehalt natürlich am höchsten. Je später im Jahr ihr die Hagebutten erntet, desto reifer und süßer sind sie. Frische Hagebutten könnt ihr bis zu drei Tage im Kühlschrank lagern.

Getrocknetes Fruchtfleisch als Zusatz im Müsli gibt euch schon zu Beginn des Tages eine Ladung Vitamine und Mineralstoffe.

getrocknete Hagebutte
Getrocknet könnt ihr die Hagebutten mehrere Monate lagern, so habt ihr einen gesunden Snack als Wintervorrat

Ihr könnt die Früchte außerdem als Mus, Marmelade oder Tee verzehren. Auch zum Ansetzen von Schnaps ist die Wildfrucht geeignet. Rezepte dazu findet ihr unter unserer Rubrik „selber machen“.

Ein heimisches Superfood auch für den Hund?

Wenn wir Wildpflanzen sammeln denken wir immer auch an unsere beiden Hunde. Nicht alles, was für den Menschen gesund ist, ist auch für den Hund verträglich. Deshalb raten wir immer dazu, dass ihr euch erst informiert, bevor ihr eurem Hund etwas neues anbietet. Oft merken Hunde instinktiv, wenn etwas nicht gut für sie ist. Wenn euer Hund unserem Dackel Greta ähnlich ist, dann ist dieser Instinkt vielleicht weniger ausgeprägt. Wildpflanzen wie Löwenzahn und Brennnessel geben wir regelmäßig unters Hundefutter. Auch Hagebutten sind für den Hund sehr gut geeignet.

Ihr könnt sie frisch oder getrocknet unters Futter geben oder als Teeaufguss. Wie für uns Menschen, haben sie auch für die Hunde viele gesundheitliche Nutzen. Sie wirken entzündungshemmend, blutbildend und unterstützen das Immunsystem von eurem Vierbeiner. Sie sollen außerdem gut sein bei Verdauungsproblemen und Magenschmerzen. Auch zur Vorbeugung gegen Bandwürmer sind Hagebutten gut geeignet.

Hunde auf Bergtour
Mit der richtigen Ernährung sind auch die Hunde fit für die nächste Bergtour

Die vielen Nährstoffe der Hagebutte sollen außerdem Gelenkproblemen vorbeugen. Das ist gerade für unseren Dackel mit den schiefen Beinchen sehr wichtig. Deshalb kommt die Hagebutte vorbeugend regelmäßig mit unters Hundefutter.

Ihr könnt fertiges Hagebuttenpulver oder –schalen im Barf-Laden oder in Onlineshops kaufen. Ihr könnt aber auch auf euren Herbstspaziergängen selber Hagebutten sammeln. Weitere heimische Superfoods zum selber sammeln und verarbeiten stellen wir euch unter unserer Rubrik Wildkräuter vor.

Wie immer dienen unsere Tipps nur der Information. Bei gesundheitlichen Problemen ist ein Arzt oder Heilpraktiker sicherlich der beste Ansprechpartner.

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