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In unserem letzten Artikel haben wir euch von der Hagebutte berichtet. Auf euren Herbstspaziergängen könnt ihr diese Nährstoffbombe leicht finden und sammeln. Hier möchten wir euch nun einige Möglichkeiten vorstellen, wie ihr die Hagebutte verarbeiten könnt.

Wir haben bei unserer letzten Kräuterwanderung gelernt, dass schon drei Hagebutten den Tagesbedarf an Vitamin C decken können. Deshalb gibt es bei uns beim Spazieren gehen immer ein paar Hagebutten direkt vom Strauch. Dabei müsst ihr nur darauf achten, dass ihr die Kerne und Härchen sorgfältig entfernt. Diese können nämlich den Hals etwas reizen. Wer etwas Zeit hat, kann die Hagebutte verarbeiten zu Marmelade, Chutney und co.

Hagebutte verarbeiten
Im Ganzen oder halbiert und entkernt getrocknet, ist die Hagebutte lange haltbar und kann z.B. als Tee verwendet werden

Hagebutte verarbeiten, um leckeren Tee zu machen

Aus den frischen oder getrockneten Kernen könnt ihr einen leckeren und gesunden Tee machen. Dazu lasst ihr die Kerne eine halbe Stunde lang in etwas Wasser köcheln. Danach lasst ihr sie noch eine weitere halbe Stunde ziehen. Den Sud durch ein Sieb abseihen. Fertig ist ein gesunder Tee. Er erinnert im Geschmack an Vanille.

Der Tee aus den Kernen wirkt fiebersenkend, leicht harntreibend und er regt die Verdauung an. Als Mundspülung verwendet kann der Hagebuttentee Parodontose und Zahnfleischbluten vorbeugen.

Auch aus dem getrockneten Fruchtfleisch könnt ihr einen gesunden Tee herstellen. Dazu halbiert ihr die Hagebutten und entfernt die Kerne. Auf der sonnigen und gut belüfteten Fensterbank könnt ihr die Früchte dann trocknen. Das dauert in der Regel mehrere Tage. In einem Glas an einem kühlen und lichtgeschützten Ort, könnt ihr sie mehrere Monate aufbewahren. Mehr zum Hagebutte verarbeiten und trocknen findet ihr in diesem Artikel.

Bei Bedarf nehmt ihr einfach zwei Teelöffel der getrockneten Hagebutten und übergießt sie mit heißem Wasser. Dann lasst ihr sie 10 Minuten ziehen.

Der selbstgemachte Tee färbt sich nicht rot. Das ist bei gekauftem Tee der Fall, weil meist zusätzlich noch Hibiskus verwendet wird. Der Tee soll bei Erkältungen Linderung verschaffen. Außerdem kann er helfen, Blasenleiden und Rheuma zu lindern.

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Hagebuttenmarmelade einkochen

Hagebuttenmarmelade schmeckt leicht säuerlich. Durch das Kochen gehen einige der Vitamine verloren. Die Fruchsäuren, Gerbstoffe und einige Mineralstoffe bleiben aber beim Einkochen erhalten. Außerdem ist die Marmelade ziemlich lecker. Grund genug also, einen Teil der Früchte zu Marmelade einzukochen.

Für unser Rezept braucht ihr:

  • Marmeladengläser oder andere Gläser mit Schraubverschluss
  • 1 Kilo Hagebutten
  • Gelierzucker nach Packungsangabe (meist 500 Gramm)
  • den Saft einer halben Zitrone
  • nach Geschmack etwas Zimt oder Vanille
  • etwas Wasser
Hagebuttenmarmelade selber machen
Lecker und gesund – selbstgemachte Hagebuttenmarmelade

Zunächst wascht ihr die gesammelten Hagebutten. Ihr könnt die Hagebutten halbieren und entkernen. Danach könnt ihr sie aufkochen. Ihr könnt euch diese Arbeit aber auch sparen und die ganze Frucht aufkochen. Aus dem Kilo Hagebutten bekommt ihr ca. 3-4 kleine Marmeladengläser. Ihr braucht also für größere Mengen Marmelade schon einige Früchte.

Die Hagebutten kommen in einen Kochtopf und werden vollständig mit Wasser bedeckt. Dann kocht ihr die Hagebutten bei mittlerer Hitze bis sie weich sind. Das dauert ca. 50 Minuten.

Wenn die Hagebutten weich gekocht sind, könnt ihr sie mit einem Stampfer leicht zerdrücken. Dann drückt ihr sie mit einem Esslöffel durch ein feines Sieb. So bleiben die Kerne und die Schalen im Sieb zurück. Das Mus könnt ihr dann weiterverarbeiten.


Dazu gebt ihr es in einen Topf. Der Gelierzucker und die Zitrone kommen dazu. Wenn ihr mögt, fügt ihr noch etwas Vanille oder Zimt hinzu. Das Ganze bringt ihr unter Rühren zum Kochen. Wenn es kocht, lasst ihr es noch 5 Minuten unter weiterem Rühren weiterköcheln. Das Rühren ist sehr wichtig, sonst brennt die leckere Marmelade an.

Wichtig ist, dass ihr eure Marmeladengläser vor Benutzung sterilisiert. Die Marmelade füllt ihr dann noch heiß in die Gläser. Diese schraubt ihr zu und stellt sie für ca. 10 Minuten auf den Kopf. So entsteht im Glas ein Vakuum. Die Marmelade ist dann bis zu einem Jahr haltbar.

Hagebuttenlikör

Vielleicht nicht das gesündeste Rezept, aber eine schöne Idee für ein selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk: Hagebutte verarbeiten zu Likör. In schöne Flaschen abgefüllt, finden wir selbstgemachten Likör ein tolles Geschenk für Freunde und Familie.

Für das Rezept braucht ihr:

  • 500 Gramm Hagebutten
  • 1 Liter Kirschwasser
  • 500 ml Wasser
  • 350 Gramm Zucker
  • 1 Zimtstange
  • 1 Vanilleschote
  • schöne Glasflaschen zum Befüllen

Zunächst wascht ihr die Hagebutten. Die Stiele werden entfernt. Entkernen ist nicht notwendig, wir benutzen die ganzen Hagebutten.

Hagebutte verarbeiten
Für den Likör verwenden wir die ganze Frucht – das spart beim Verarbeiten viel Arbeit

Zunächst geben wir den Zucker und die gewaschenen Hagebutten ins Wasser. Das Ganze kochen wir kurz auf und lassen es dann weitere 10 Minuten auf schwacher Hitze köcheln. Kurz vor Ende der Kochzeit geben wir den Zimt und die Vanilleschote hinzu. Wir schalten die Herdplatte aus und lassen den kalten Sud über Nacht ziehen.

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Am nächsten Tag geben wir den Sud samt Früchten in ein geeignetes Gefäß. Wichtig ist hier, dass das Gefäß möglichst voll ist. Je weniger Luft darin ist, desto besser. Den Sud gießen wir dann mit dem Kirschwasser auf und verschließen unser Gefäß.

Den angesetzten Likör lassen wir dann für ca. 4 Wochen ziehen. Also rechtzeitig anfangen, wenn ihr den Hagebuttenlikör zu Weihnachten verschenken möchtet. Zwischendurch rühren wir das Ganze immer mal wieder um. Wenn ihr mehr Hagebuttenaroma haben möchtet, könnt ihr beim Rühren auch immer die Hagebutten ein wenig ausquetschen.

Wenn der Likör durchgezogen ist, seihen wir ihn ab und füllen ihn in schöne Flaschen um.

Hagebutten verarbeiten zu Likör erfordert etwas Geduld. Aber das Ergebnis ist sehr lecker und bei unseren Freunden und Familien ein gern gesehenes Geschenk.

Hagebutte verarbeiten zu einem würzigen Chutney

Wenn ihr gerne vegetarische Brotaufstriche mögt, oder Saucen zu euren Gemüsegerichten, dann könnt ihr die Hagebutte verarbeiten zu einem Chutney.

Ihr braucht dafür:

  • 500 Gramm Hagebutten
  • eine kleine Zwiebel
  • 180 Gramm Zucker
  • 80 ml Weißweinessig
  • ca. 1 cm Ingwerwurzel
  • einen Apfel
  • die Schale einer Bio Orange
  • eine Zimtstange
  • Salz
  • Pfeffer
  • etwas Öl
  • je nach eigenem Geschmack könnt ihr auch gemahlene Nelken, gemahlene Senfkörner, Chilli, Rosinen, Koriander….hinzufügen

Zunächst werden die frisch gepflückten Hagebutten gewaschen. Dann entfernt ihr Stiel und Blütenrest und halbiert die Früchte. Die Kerne müsst ihr auch entfernen.

Die Zwiebel verarbeitet ihr zu kleinen Würfeln. Der Ingwer wird ebenfalls kleingehackt. Den Apfel schneidet ihr auch in kleine Würfel. Von der Orangenschale braucht ihr den Abrieb.

Das Öl (z.B. Rapsöl) erhitzt ihr in einem Topf und röstet die Zwiebeln darin an. Dann gebt ihr den Essig in den Topf und fügt die restlichen Zutaten (bis auf das Salz und den Pfeffer) hinzu. Das Ganze lasst ihr kurz aufkochen. Danach muss es noch ca. 1 Stunde weiterköcheln. Immer mal wieder umrühren, damit es nicht anbrennt. Eventuell müsst ihr noch ein bisschen Wasser dazugeben.

Das Chutney ist fertig, wenn es eine dickliche Konsistenz hat. Wenn ihr den Löffel über den Topfboden zieht, bleibt eine Spur sichtbar. Dann könnt ihr das Hagebutten- Chutney noch mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Zimtstange entfernt ihr, wenn das Chutney fertig ist.

Das Chutney füllt ihr noch heiß in sterilisierte Gläser. Ebenso, wie bei der Marmelade stellt ihr diese direkt nach Verschließen des Deckels auf den Kopf, um ein Vakuum zu erzeugen.

Die Zutaten reichen für 3-4 kleine Gläser. Wenn ihr mehr Hagebutte verarbeiten möchtet, einfach die Zutatenmenge anpassen.

Gläser sterilisieren, um die Haltbarkeit zu erhöhen

Damit eure selbstgemachten Chutneys und Marmeladen lange haltbar sind, müsst ihr die Gläser vor dem Abfüllen sterilisieren. Das ist wichtig, damit diese keimfrei sind. Andernfalls könnte es zu Schimmelbildung kommen. Die sauberen Gläser sollten bis an den Rand mit heißem Wasser gefüllt werden. Auch die Deckel solltet ihr mit heißem Wasser sterilisieren. Das funktioniert am besten, indem ihr sie in einen Topf legt und dann mit kochendem Wasser bedeckt. Wenn ihr die Marmelade oder das Chutney noch heiß in die sterilisierten Gläser füllt und durch Umdrehen ein Vakuum erzeugt, bleiben eure selbstgemachten Köstlichkeiten mehrere Monate lang haltbar.

Unser Fazit

Zugegeben, Hagebutte verarbeiten macht meist ein bisschen Arbeit. Wir finden es aber schön, bei einem Herbstspaziergang unsere Beutel mit Hagebutten zu füllen und dann zu Hause unsere Ernte direkt frisch zu verarbeiten. Wer wenig Zeit hat, legt die Hagebutten einfach zum Trocknen aus oder nascht hin und wieder einige Früchte frisch vom Strauch, um von den vielen gesunden Inhaltsstoffen zu profitieren.

Hagebutte_Strauch
Im Herbst leuchten die Scheinfrüchte der Hagebutte an vielen Stellen am Wegrand

Wenn ihr die Zeit habt, die Früchte zu verarbeiten, lohnt sich der Aufwand auf jeden Fall. Das fertige Chutney und die Marmelade sind gesünder (und meistens auch leckerer), als die fertigen Varianten, die man mal eben schnell aus dem Supermarkt Regal holen kann.

Unsere Tipps dienen nur als Information. Wer unklare Beschwerden hat, sollte immer einen Arzt oder Heilpraktiker hinzuziehen.

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