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Wir finden Kreisläufe und Wiederverwertung ziemlich toll. Deshalb sind wir begeistert von unserem Bokashi. Damit können wir ganz einfach gesunden Dünger selber machen. Gleichzeitig können wir unsere Küchenabfälle verwerten. Durch die Fermentation im Bokashi Eimer wird aus euren Küchenabfällen ein wertvoller Pflanzendünger mit vielen Nährstoffen. Besonders Starkzehrer freuen sich wenn wir alle 1-2 Wochen den Bokashi Saft verwenden.

Ein weiteres Rezept zum Dünger selber machen findet ihr übrigens in unserem Artikel „Brennnesseljauche selber herstellen“.

Bei uns ist der Biomüll immer der Eimer, der sich am schnellsten füllt. Wenn das Gemüse etwas braun (aber natürlich noch essbar) ist oder wenn wir den Strunk vom Salat übrig haben, geht das oft in den Hundenapf. Die übrigen Reste und Schalen von unserem Bio Obst und Gemüse wandern in unseren Bokashi. Das ist nicht nur ökologisch und nachhaltig, sondern hilft auch noch beim Sparen. Wir erklären euch, wie das geht.

Was ist ein Bokashi Eimer?

Der Bokashi kommt ursprünglich aus Japan. Man bekommt ihn aber seit einiger Zeit auch in Deutschland im Öko Versand oder online, zum Beispiel diesen Bokashi Eimer. Der Bokashi ist ein Eimer mit einem kleinen Auslaufhahn. Am Boden des Eimers befindet sich ein Sieb. Der Bokashi hat einen Deckel, der luftdicht verschlossen werden kann. Zusätzlich benötigt ihr Mikroorganismen, diese sorgen dafür, dass (unter Luftabschluss) die Obst- und Gemüsereste abgebaut werden. Auf diese Art könnt ihr eure Küchenabfälle verwerten. Der Inhalt des Eimers wird fermentiert. Durch die Fermentation wird verhindert, dass sich Schimmel, Fäulnis und schlechte Gerüche bilden. Die Mikroorganismen bekommt ihr z.B. hier:

Über den Auslaufhahn könnt ihr nach einiger Zeit die fermentierte Flüssigkeit entnehmen. Wir haben den Bokashi im Bad stehen. Wenn man den Eimer öffnet nimmt man einen leicht säuerlichen Geruch wahr, der aber schnell wieder verfliegt. Er ist also gut auch für die Wohnung geeignet, z.B. wenn ihr keinen Platz habt für einen Komposthaufen.

Küchenabfälle verwerten mit dem Bokashi – wie geht das?

Die Verwendung des Bokashi ist eigentlich ziemlich simpel und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Wichtig ist, dass ihr eure Speisereste immer mit dem Messer noch etwas zerkleinert. Wir vierteln Bananenschalen zum Beispiel. Je kleiner die Reste, desto schneller werden sie natürlich von den Mikroorganismen zersetzt. Laut Beschreibung kann man – im Gegensatz zum Kompost- auch Fleisch- und Fischreste in den Bokashi füllen. Es dauert aber länger, bis diese sich zersetzen. Wir geben auch Kaffeesatz, Brot und gekochte Essensreste mit in den Bokashi. Auch Eierschalen oder Rasenschnitt könnt ihr in den Bokashi geben. Die Eierschalen machen wir aber sehr klein, bevor wir sie einfüllen, sie brauchen sonst auch sehr lange, bis sie sich zersetzen. Ihr könnt also so einiges eurer Küchenabfälle verwerten.

Was wir nicht hinzugeben sind z.B. harte Obstkerne, die sehr lange brauchen würden, um sich zu zersetzen. Auch schimmelige Reste oder Knochen sollten nicht in den Bokashi wandern. Größere Mengen Fett solltet ihr auch nicht einfüllen. Bei uns kommen außerdem nur Reste von Bio-Essen in den Bokashi. Die Mikroorganismen sollen auch in der Lage sein Schadstoffe abzubauen. Wir wollen die aber gar nicht erst im Haus haben.

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Am besten sammelt ihr Küchenabfälle immer erstmal in einem Topf oder Eimer. Wenn ihr ein bisschen gesammelt habt, gebt ihr sie in den Bokashi. Wenn der Bokashi befüllt ist, kommen die Mikroorganismen hinzu, ihr drückt das Ganze gut an und schließt den Deckel. Mehr müsst ihr gar nicht tun. Wenn ihr wieder neue Küchenabfälle verwerten wollt, könnt ihr den Deckel öffnen und nachlegen. Wieder Mikroorganismen dazu, alles fest andrücken und den Deckel luftdicht verschließen. Dann könnt ihr das Ganze bei Zimmertemperatur seine Arbeit machen lassen.

Küchenabfälle verwerten – der fertige Dünger

Nach 1 – 2 Wochen könnt ihr die erste Flüssigkeit entnehmen. Wir probieren immer mal am Ablaufhahn aus, ob schon etwas raus kommt. Wenn noch nichts kommt, warten wir einfach ein paar Tage. Die Flüssigkeit könnt ihr auch einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Dabei ist aber wichtig, dass ihr sie in einem Gefäß lagert, dass ihr luftdicht verschließen könnt. Sonst wird die Flüssigkeit schnell unbrauchbar. Ihr könnt aber auch direkt damit düngen. Dafür nehmt ihr einfach 30-50ml von der Flüssigkeit auf 10 Liter Wasser. Man braucht also gar nicht so viel, um ordentlich losdüngen zu können.

In der Flüssigkeit sind richtig viele Nährstoffe. Wir finden dass der Bokashi einen tollen umweltfreundlichen, nachhaltigen und günstigen Dünger liefert. Wichtig ist, dass ihr ihn nur verdünnt verwendet. Er ist sehr konzentriert und könnte euren Pflänzchen sonst mehr Schaden als Nutzen bringen. Der selbstgemachte Dünger ist außerdem saurer, als gekaufter Dünger. Deshalb kann man ihn nicht für empfindliche Pflanzen verwenden und nicht für frisch eingesäte Pflänzchen.

Was mache ich mit den Resten aus dem Bokashi Eimer?

Wenn der Eimer voll ist, solltet ihr das Ganze noch 2-3 Wochen in Ruhe lassen. Wir haben zwei Bokashi Eimer, damit wir in der Zwischenzeit weiter unsere Küchenabfälle verwerten können

Wenn ihr einen Kompost im Garten habt, könnt ihr die Reste darunter mischen. Die Regenwürmer in eurem Kompost werden die Reste lieben. Ihr könnt sie auch mit Erde vermischt in einen Topf geben. Dann solltet ihr 2-4 Wochen warten, bevor ihr etwas in den Topf pflanzt. Das saure Milieu muss sich erst neutralisieren.


Ihr könnt die Reste auch ins Beet einbringen. Dabei solltet ihr aber darauf achten, dass sie nicht mit den Wurzeln eurer Pflänzchen in Berührung kommen. Die vertragen den sauren Ph-Wert nämlich nicht. Wenn der Bokashi sich zersetzt hat, habt ihr aber wieder viele wertvolle Nährstoffe in eure Erde gebracht. Wer keinen Garten und keine Töpfe auf dem Balkon hat, kann die Reste natürlich auch in die Biotonne geben.

Welche Pflanzen kann ich mit dem Dünger gießen?

Tomate düngen
Die Tomate freut sich, wenn sie hin und wieder etwas Bokashi-Saft bekommt.

Der Nährstoffgehalt der Flüssigkeit hängt natürlich davon ab, womit ihr den Bokashi befüllt habt. Je vielfältiger der Inhalt, desto vielfältiger die Zusammensetzung des Düngers. Durch die Fermentation entstehen Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme. Junge Pflänzchen solltet ihr nur sparsam düngen. Hier verdünnen wir etwas mehr als sonst (10-20 Ml auf 10 Liter Wasser). Wenn unsere Pflänzchen etwas größer sind gehen wir dann auf 30-50Ml auf 10 Liter Wasser.

Besonders Starkzehrer freuen sich über den Bokashi-Dünger. Dazu gehören Tomate, Kürbis, Kohlgewächse, Zucchini…

Empfindliche Pflanzen wie z.B. Petersilie oder Basilikum mögen die Flüssigkeit aus dem Bokashi nicht.

Unverdünnt könnt ihr den Bokashi-Saft übrigens auch als Rohrreiniger verwenden.

Wer Lust hat noch mehr zu Fermentieren, findet Tipps unter „Sauerkraut selber machen“ und „Kombucha selbst herstellen“.

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